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26.09.2025
Koordination
Der Physiotherapeut erklärt:
Was ist Koordiantion?
Die Koordination ist eine der wichtigsten Fähigkeiten unseres Körpers und eine zentrale Säule in der Physiotherapie und im Training.
Koordination
Koordination beschreibt das organisierte Zusammenwirken von zentralem Nervensystem (ZNS), Sinnesorganen und Muskulatur, um Bewegungen präzise, ökonomisch und zielgerichtet auszuführen. Es geht darum, Bewegungsabläufe zu steuern, zu regulieren und anzupassen.
Man unterscheidet verschiedene Aspekte der Koordination:
Gleichgewichtsfähigkeit: Die Fähigkeit, den Körper im Gleichgewicht zu halten oder nach einer Störung schnell wiederherzustellen (z.B. auf einem Bein stehen).
Orientierungsfähigkeit: Die Fähigkeit, die eigene Position und Bewegung im Raum zu bestimmen und Bewegungen daran anzupassen (z.B. Ball fangen).
Rhythmisierungsfähigkeit: Die Fähigkeit, einen vorgegebenen oder in der Bewegung enthaltenen Rhythmus zu erfassen und umzusetzen (z.B. Laufen im Takt).
Reaktionsfähigkeit: Die Fähigkeit, schnell und angemessen auf ein Signal zu reagieren (z.B. Startsignal beim Sprint).
Differenzierungsfähigkeit: Die Fähigkeit, Bewegungen sehr fein und präzise zu dosieren (z.B. einen Gegenstand vorsichtig absetzen).
Kopplungsfähigkeit: Die Fähigkeit, Teilkörperbewegungen (Arme, Beine, Rumpf) sinnvoll miteinander zu verbinden (z.B. Gehen oder Werfen).
Umstellungsfähigkeit: Die Fähigkeit, auch als Anpassungs- oder Adaptationsfähigkeit bezeichnet) ist eine spezifische koordinative Fähigkeit und gilt als eine der anspruchsvollsten.
Koordination ist lernbar und kann in jedem Alter verbessert werden.
Sie ist die Basis für alle motorischen Fertigkeiten, von alltäglichen Dingen bis hin zum Leistungssport.
Koordinationstraining
Koordinationstraining zielt darauf ab, die oben genannten koordinativen Fähigkeiten zu verbessern. Es ist mehr als nur Gleichgewichtstraining.
Ziele des Koordinationstrainings
Verbesserung der Bewegungsqualität: Bewegungen werden geschmeidiger und kraftsparender (ökonomischer).
Verletzungsprävention: Eine bessere Koordination ermöglicht schnellere und effektivere Korrekturbewegungen (z.B. beim Stolpern), was das Risiko von Umknicken oder Stürzen senkt.
Schnellere Rehabilitation: Nach Verletzungen hilft Koordinationstraining, die neurale Ansteuerung der Muskulatur und die Stabilität des Gelenks wiederherzustellen.
Steigerung der Leistungsfähigkeit: Im Sport können Bewegungen präziser und schneller ausgeführt werden.
Übungsformen und Reize
Beim Koordinationstraining geht es darum, dem Nervensystem neue und herausfordernde Reize zu liefern.
Instabile Unterlagen: Training auf Wackelbrettern, Balance-Pads oder Minitrampolinen (fördert das Gleichgewicht).
Veränderte Sinne: Übungen mit geschlossenen Augen (fordert die Körperwahrnehmung/Propriozeption) oder veränderten Sehfeldern.
Komplexe Bewegungen: Kombination von Arm- und Beinbewegungen, Überkreuzbewegungen.
Tempo- und Rhythmuswechsel: Plötzliches Beschleunigen, Stoppen oder Wechseln des Bewegungsmusters.
Präzisionsaufgaben: Zielwerfen, gezieltes Aufsetzen der Füße in Markierungen (Leitern, Hütchen).
Als Faustregel gilt: Sobald eine Übung leichtfällt, sollte sie variiert und schwieriger gestaltet werden, um einen neuen Lernreiz zu setzen.
Das Koordinationstraining stellt somit die Verbindung zwischen dem Denken und der Bewegung her. Es schult das Gehirn, die Muskulatur optimal zu nutzen.
Admin - 09:33:26 @ Aus der Physio-Praxis | Kommentar hinzufügen